Beethovenstreichquartette sind wie Tomatensosse
Beethovens Streichquartette sind wie Tomatensoße. Sie sind heute Kernrepertoire, ebenso alltäglich wie anspruchsvoll. Dadurch werden sie zum Prüfstein. Eine Tomatensoße verrät alles über ihren Koch.
Es war also mutig, dass acht Stipendiaten der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker sich mit Beethoven vorstellten und in zwei Formationen im Kammermusiksaal der Philharmonie schonungslos offen legten, was sie in zwei Jahren an der Philharmonie gelernt haben.
Elsa Brown, Anna Gebert, Ernst-Martin Schmidt und Inga Raab zeigten im Quartett op.59 Nr.2, dass sie im Heldentopos schwelgen können. Sie pflegten einen dynamisch höchst genauen Stil. Ihre Notentreue war jedoch übertrieben und betonte Unsauberkeiten der Violinen wie das viel zu schroffe „Théme russe“ des dritten Satzes unnötig. Besonders dem frühen Quartett op.18 Nr.6 fehlte das Eigene.
Gut werden Tomatensoßen nur dann, wenn man etwas eigenes dezent hinzufügt. Die geheime Zutat. Manche Köche schwören auf eine Messerspitze Zimt.
Das zweite Ensemble des Abends fand diese Zutat. Durch enorm viele Blickkontakte erreichten Karin Löffler (2.Vl.) und Raphael Sachs (Br.), sowie David Delacroix (Cl.) Präzision und Übersicht im ausufernden Quartett op. 132. So konnten sie die Brillanz der ersten Violine (Karina Canellakis) mit den zahlreichen Vieldeutigkeiten der späten Komposition Beethovens versöhnen.
Mit den Musikern ist es wirklich ganz wie mit den Köchen, es mangelt nicht an jungen Talenten, sondern an Stellen für sie.
Es war also mutig, dass acht Stipendiaten der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker sich mit Beethoven vorstellten und in zwei Formationen im Kammermusiksaal der Philharmonie schonungslos offen legten, was sie in zwei Jahren an der Philharmonie gelernt haben.
Elsa Brown, Anna Gebert, Ernst-Martin Schmidt und Inga Raab zeigten im Quartett op.59 Nr.2, dass sie im Heldentopos schwelgen können. Sie pflegten einen dynamisch höchst genauen Stil. Ihre Notentreue war jedoch übertrieben und betonte Unsauberkeiten der Violinen wie das viel zu schroffe „Théme russe“ des dritten Satzes unnötig. Besonders dem frühen Quartett op.18 Nr.6 fehlte das Eigene.
Gut werden Tomatensoßen nur dann, wenn man etwas eigenes dezent hinzufügt. Die geheime Zutat. Manche Köche schwören auf eine Messerspitze Zimt.
Das zweite Ensemble des Abends fand diese Zutat. Durch enorm viele Blickkontakte erreichten Karin Löffler (2.Vl.) und Raphael Sachs (Br.), sowie David Delacroix (Cl.) Präzision und Übersicht im ausufernden Quartett op. 132. So konnten sie die Brillanz der ersten Violine (Karina Canellakis) mit den zahlreichen Vieldeutigkeiten der späten Komposition Beethovens versöhnen.
Mit den Musikern ist es wirklich ganz wie mit den Köchen, es mangelt nicht an jungen Talenten, sondern an Stellen für sie.
paulbraeuer - 12. Aug, 12:54
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